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herzliches Java, wildes Sumatra

Java

Java ist das Herz und der Motor Indonesiens. Hier werden wir ueberall herzlich empfangen. Auf Bali ist die Freundlichkeit oft nur wegen des Geldes, doch auf Java freuen sich die Menschen wirklich ueber unser kommen, ob sie von uns profitieren oder nicht. Uns werden immer die richtigen Preise. Das ist wohl darauf zurueckzufuehren, dass es auf Bali viel mehr Touristen gibt und die Leute gelernt haben sie abzuzocken, was ja auch nicht unbedingt verkehrt ist.

Als erstes landen wir in dem kleinen Bergdorf Cemero Lawang, unser Ausgangspunkt in den Bromo-Tengger Semeru Nationalpark. Hier starten wir eine Wanderung. Zuerst ging es hinunter in den grossen Tenggerkrater. Hier befinden wir uns ploetzlich auf einem anderen Planeten, – dem Mond. Querfeldein laufen wir auf den Vulkan Bromo zu, der unmengen von Rauch ausspuckt, so dass sich der Himmel ueber uns graugelb faerbt. Auf Lava und Sand klettern wir zum Kraterrand des Bromos. Wir blicken hinab in den Krater, wo immer wieder gigantische Rauchwolken ausgestossen werden. Unter uns kracht und tobt es, bis uns unheimlich wird. Es regnet Sand. Als wir vom Bromo wieder unten sind, warten 2 Maennern mit 2 Pferden auf uns, die uns wohl beobachtet haben. Also reiten wir zurueck ins Dorf. In der Nacht stiefeln wir zu einem Aussichtspunkt. Von dort sehen wir den Bromo, den Semeru und den Batok erwachen. Ein Anblick der an die Entstehung oder an den Untergang der Erde denken laesst.

Nach einer 12 stuendigen Busfahrt erreichen wir Yogjakarta. Hier wohnen wir in einem engen Gassenviertel direkt neben einer Moschee. Mit dem Moped heitzen wir 2 Tage durch die Stadt und ihre schoene Umgebung. Wir besuchten die groesste und beeindruckendste hinduistische Tempelanlage: Prambanan. Anschliessend fahren wir zum Fusse des Merapi, einer der gefaehrlichsten Vulkane der Welt. 2010 starben insgesamt 324 Menschen bei einem Ausbruch, wir sehen die verheerenden Folgen. Haeuser wo nur noch das Dach vorhanden ist, der Rest von Lava begraben.

Borobudur gehoert zu den bedeutendsten Monumenten Suedostasiens. Es ist der groeste buddhistische Tempel der Welt, in der groessten muslimischen Nation . Die ueber 1500 Reliefs und hunderte von Buddhas zu sehen, ist fuer uns was besonderes auch wenn wir mittlerweile schon soviele Tempel gesehen haben.

Zur Abwechslung fahren wir mal mit dem Zug. Obwohl dieser total vollgestopft ist in der 3. Klasse, herrscht hier eine totale entspannte und froehliche Stimmung.

Wir steigen in der Megametropole Jakarta aus. Im Grossraum leben 20 Mio. Menschen. Auf den Strassen herrscht dauerstau, es gibt viele Elendsviertel und kaum Parks. Die Gegensatze zwischen reich und arm sind gross. Irgendwie landen wir in einem Armenviertel am Hafen. Wir werden so freudig empfangen, dass wir am naechsten Tag wieder kommen. An jeder Ecke werden wir von Kindern umzingelt, die freudig in den engen Gassen spielen. Respektvoll werden wir von den Erwachsenen empfangen. Diese Menschen sind wahre Helden, sie schaffen es unter schwersten Bedingungen ein glueckliches Leben zufuehren. Sie fuehlen sich sichtlich wohl und irgendwie sieht es in den Huetten sogar recht gemuetlich aus.

Sumatra

Unser laenste Busfahrt dauert 48 Stunden (geplant waren 33h) von Jakarta nach Padang auf Sumatra. Wir stoebern auf den Maerkten und verbringen eine Nacht. In Bugittingi, nicht weit von Padang, verbringen wir 4 Tage. Es ist von Vulkanen, Kraterseen, tiefen Schluchten und ueppig gruenen Reisfeldern umgeben. 3 Tage lang rasen wir durch die Umgebung, natuerlich mit dem Moped. Wir umrunden den tiefblauen Lake Maninjau und den Vulkan Merapi, besuchen Minangkabau Doerfer und vieles mehr. Im Dschungel endecken wir die groesste Blume der Welt, die Rafflesia.

Die Strassen und Busse sind in einem so schlechten Zustand, dass wir fuer die folgenden 360 km 29 Stunden brauchen. Unterwegs ueberqueren wir den Equator und sehen einen kaputten Bus der vier Tage zuvor abstuerzte, wobei 20 Menschen starben. Doch irgendwann war die Fahrt auch zu Ende, wir sind am Donau Toba angekommen. Ein grosser See mit einer riesen Insel darauf. Hier leben die Bataks, ein vertriebenes Volk das dem christlichen Glauben angehoert. Statt Moscheen gibt es hier Kirchen. Wir umrunden die Insel von der groesse Singapurs. Mitten in den Reisfeldern befinden sich Wasserbueffel und praechtige Graeber. Und schon wieder finden wir eingequetscht in Bussen wieder. Wir erfahren, dass der Weg zwischen Hitze und Wahnsinn nur sehr kurz ist. Doch als wir in dem schoenen Bukit Lawang ankommen, sind die Strapazen schon wieder vergessen. Es liegt an einem Fluss und direkt neben einem wilden Dschungel, wo Orang Utans leben. Mit einem Guide begeben wir uns auf die Suche. Wir sehen Orang Utans in weiter ferne, weit ueber uns in den Baumkronnen aber auch aus naechster Naehe. Manche sind so neugierig, dass sie genau vor uns rumbaumeln. Man muss dazu sagen, dass unser Guide die Affen mit affenaehnlichen Lauten prima anlocken kann.

Mit 2 anderen Reisenden, lassen wir uns auf einem LKW Reifen den Fluss Sungai Bohorok runter treiben. Als es dunkel wird, sind wir mitten im Nirgendwo. Zum Glueck finden wir 2 Einheimische die uns zurueck ins Dorf bringen. Von der hektischen Grossstadt Medan fliegen wir die nur 250 km uber die Strasse von Melaka nach Malaysia. Eigentlich wollten wir mit der Faehre das Meer ueberqueren aber die Schifffahrten wurden leider eingestellt, da die Fluege billiger sind. Schade. Sumatra ist grossartig. Die Natur praesentiert sich majestaetisch und verschwenderisch. Das hat leider auch eine Schattenseite. Jeder Ort in dem wir waren, wurde in den letzten Jahren von einer Naturkatastrophe heimgesucht. Erdbeben, Vulkanausbrueche, Erdrutsche, Uberschwemmungen und Tsunamis sind keine Seltenheit. Trotzdem ist die Mutter Natur faszienierend schoen.