Sommer 2014, wir sind wieder unterwegs. Und wieder zieht es uns Richtung Osten. Diesmal nach Zentralasien, zunaechst nach Kirgistan. Wir haben Lust auf Outdoor und das geht am Besten in duenn besiedelten Gebieten. Dazu kommt eine grandiose Bergwelt, 40% des Landes liegen auf ueber 3000 m. Dies macht Kirgistan zu einem echten Trekkingparadies. Kirgistan liegt im Suedosten der ehemaligen Sowjetunion und ist erst seit 1991 unabhaengig. Bis dahin bestand der Hauptteil der Bevoelkerung aus Nomaden. Diese, heute noch weit verbreitete Lebenskultur, moechten wir besser kennenlernen. Da unser Flug nach Bishkek ueber Istanbul geht, nutzen wir die Gelegenheit und verbringen einen Tag am Bosporus. Bishkek hat einen sowjetischen Charakter mit asiatischen Einfluessen und wirkt fuer eine Hauptstadt recht gelassen. Irgendwie grau und doch voller gruen (auf jeden Bewohner fallen 100 m2 Parkflaeche). Unseren Plan bis nach Teheran zu kommen muessen wir schon zu Beginn abhaken. Die buerokratischen Hindernisse, um an ein Turkmenistanvisum zu kommen, sind zu hoch.
Schon von der Hauptstadt sieht man schneebedeckte Giganten. Unser erstes Ziel steht fest. Wir wandern im Ala Archa Nationalpark, zum Ausgangspunkt fuer saemtliche Bergbesteigungen. Dort harren wir einen Tag im Zelt bei Dauerregen auf 3300m aus. Am folgenden Tag past dann aber alles, wir besteigen den 4572m hohen Uchityel. Ein fantastischer Blick in eine grandiose Bergwelt, lohnt unsere ganzen Muehen des Aufstieges.
Das naechste Meer ist fuer die Kirgisen weit, dafuer haben sie den Issyk Kul. Der zweitgroesste Hochgebirgssee der Welt. Obwohl er von Gletschern gespeisst wird, ist es durch heisse Quellen angenehm dort zu baden. Hier lassen wir uns in Tamchy aus der Matschutka (Minibus) werfen, einem besonders beliebten Ferienort fuer die Kirgisen und Kasachen. In Karakol, der groessten Stadt am Issyk Kul, gibt es nicht besonders viel zu sehen. Ausser einer russisch-orthodoxen Holzkirche und einem wuseligen Animal Market jeden Sonntag.
Suedlich von Karakol befindet sich das Terskej Alatau Gebirge, unser naechstes Trekkinggebiet und eines der vielen Gebirgszuege des Tien Shan. Wir starten in Jeti Oguz Sanatorium und wandern ueber 2 Paesse, mit knapp 4000m, bis nach Ak Suu. Nomaden weiter unten, Einsamkeit und grandiose Berglandschaft weiter oben. Weite Hochtaeler mit vielen weidenden Pferden.
Unseren naechsten Stopp am Issyk Kul machen wir in Tosor, hier uebernachten wir zwei Naechte in einer Jurte direkt am See. Ein super Ort um uns von den Strapazen der vergangenen Tage zu erholen.
Ein echtes Highlight in Kirgistan ist der Song Koel. Dieser grosse See liegt auf 3000m. Um uns die hohen Anfahrtskosten zu sparen, laufen wir vom naechstgelegenen Dorf Kyzart in einem Tagesmarsch zum See. Die Steppen rund um den See, sind grosse Sommerweiden fuer die Nomaden. Von einer Familie werden wir zum Essen in ihre Jurte eingeladen. Dort mussten wir Kumys (vergorene Milch) trinken, was Elli Bauchweh bescherte und das noch an ihrem Geburtstag. Zwei Tage laufen wir den See entlang. Unzaehlige Viehherden wuseln umher. Ein Stueck reiten wir dann auch. Gegen Ende der drei Tageswanderung baden wir im Song Koel, so keonnen wir uns mal wieder waschen:). Jetzt sind wir wieder in Bishkek, von hier machen wir uns auf in den Westen des Landes.
Uns gefaellt es hier. Die Berge, die unbekannte Kultur und das nicht-vorhanden sein einer touristischen Infrastruktur machen die Reise zu einem spannenden Erlebnis.