Plan A Teheran, Plan B Moskau und auch unser Plan C Tadschikistan scheiterten. Wir warten vier Tage auf unser Visum in Bishkek, vergeblich. Da blieb nur noch Kasachstan uebrig (15 Tage visafrei).
Wer die Welt bereisen will, landet irgendwann eben auch mal in Kasachstan. Almaty, die groesste Stadt der Riesenrepublik, liegt rund 5 Fahrstunden nordoestlich von Bishkek. Es ist eine moderne Stadt in der es schwierig war eine guenstige Uebernachtungsmoeglichkeit zu finden, aber mit der Hilfe der wirklich hilfsbereiten Bewohner gelang es ums trotzdem. Der Spritverbrauch der Autos, oder wohl eher der protzigen Gelaendewagen und der Energieverbrauch scheint keine grosse Rolle zu spielen. Kasachstan ist sehr reich an Oel und Gas.
1400 km entfernt liegt Buchara. Die Dreitagesreise in die Wuestenstadt hat uns mindestens genauso gut gefallen wie die Stadt selbst. Schliesslich reisen wir treu nach dem Motto: „Der Weg ist das Ziel“. Auf den ewig langen Zugfahrten lernten wir dann auch mal Einheimische kennen mit denen wir uns ganz gut unterhalten koennen. Wir machen Halt in Shymkent, noch auf kasachischer Seite, und in Tashkent, der Hauptstadt Usbekistans. Es ist ein Teil der sagenumwobenen Seidenstrasse, die einst China mit Europa verband. Buchara hat eine gemuetliche Altstadt und beeindruckende Moscheen, Minarette und Medresas, aus laengst vergangenen Zeiten. Allerdings war es dort mit 47 Grad doch recht warm=).
In Samarkand war es dann zum Glueck etwas kuehler. Die Stadt gehoert zu den aeltesten Staedten der Welt und war einst ein wichtiger Ort der Seidenstrasse. Hier sind die islamische Bauten, die mosaikartig mit Keramikkacheln verziert sind noch praechtiger. Der Registan, dem von drei Koranschulen umrahmten Platz, war unser kulturelles Highlight. Die zwei Tage in Samarkand haben uns super gefallen.
Als wir mit dem Zug wieder in Tashkent einfahren prangt auf einem Hochhaus gross geschrieben: „Tashkent City of Friendship and Peace“. Mensch koennte auch sagen „Tashkent City of Sicherheit and prachtvollen Staatsgebaeuden“. Beim Anblick dessen man sich fragt, ob diese Gelder sinnvoll nach den Beduerfnissen des Bewohner investiert sind, oder ob sie einfach nur aufzeigen sollen, wie maechtig das autoritaere Regime ist. Leider darf man die Bahnhoefe, Metrostationen und Staatshaeuser, die Palaesten gleichen nicht fotografieren. Knipst man heimlich, kann man sich sicher sein, dass einer der tausenden Sicherheitsleuten oder Polizisten, die die ganze Stadt besetzen, einen dabei erwischen. Gefuehlte 100 mal wurde unsere Paesse kontrolliert. Ja Terroristen und Regierungsgegner haben es hier nicht leicht.
Fuer sieben Tage haben wir Usbekistan ganz gut kennengelernt. Es war eine weitere tolle Erfahrung. Muesste man das Land mit einem Wort beschreiben waere es wohl: authentisch.